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Rot und Lila im Wechsel

Hier nun also das versprochene Holunderbild:

Holunder

Es zu zeichnen war sehr aufschlussreich und das gleich in mehreren Punkten:

  • Die oberen, größeren Blüten sind mit der Saftfarbe gezeichnet. Klappt wie immer sehr gut.
    Das lustige an der Holunderfarbe sind die schon erwähnten Anthocyane, welche die Farbe beim Auftragen erst mal rot erscheinen lassen. Innerhalb von ein paar Sekunden reagiert die Farbe aber mit der Säure des Papiers und wird blau-lila. Ich habe versucht das zu fotografieren. Das Bild ist leider unschaft, aber man sieht den roten Fleck der Frischen Farbe.
  • Interessanterweise lässt sich der Effekt – in abgeschwächter Form – durch zwei bis drei Lagen Saftfarbe, die aber komplett durchtrocknen müssen, auch erzielen. Die Farbschicht scheint die Säure abzublocken.
  • Die unteren, kleineren Blüten sind mit der Aquarellfarbe gezeichnet. Wie immer etwas aufwändiger und farblich nicht so brilliant. In diesem Fall wurde das Lila der Schleckfarbe zum mitlerweile schon bekannten flüssigen Pappendeckel-ton. Irgendwie sind diese Tonmineralpigmente nichts für mich …
  • Danach aber: Ich male die grünen Stängel – auch eine selbstgemachte Aquarellfarbe aus gekauftem Pigment. Auch hier war ich auf fleißiges Rühren gefasst. Dann aber die Überaschung: Die Farbe löst sich bereitwillig und lässt sich wunderbar verarbeiten. Ein Traum. Gleiche Rezeptur, anderes Pigment.

Eigentlich bin ich mit den getrockneten Saftfarben ja ganz zufrieden. Und eigentlich bräuchte ich gar keine anderen Farben für meine Zwecke. Aber… aber! Es gibt außer der Tonmineralvariante noch andere, etwas aufwändigere Möglichkeiten Pigmente aus Pflanzensaft zu gewinnen. Und ich weiß ganz genau dass das Thema für mich nocht nicht erledigt ist!

Oder was meint ihr?

 

Rot und Lila im Wechsel
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